Nach dem Studium stand Ada Dorian vor der Entscheidung: ernst zu machen mit dem, was ihr bislang nur als Hobby galt, oder den üblichen Weg einer Uniabsolventin zu gehen. Sie hat sich damals für das Schreiben entschieden. Der angehenden Schriftstellerin war ein Thema wichtig geworden, das ihr zu groß erschien, um es an müden Feierabenden in einer weiteren Kurzgeschichte zu verpacken.
8 Jahre ist das her. Dazwischen liegen unendlich viele Stunden am Schreibtisch, aber auch mehrere Veröffentlichungen, der Literaturförderpreis der Stadt Hamburg, ein Literaturstipendium des Landes Niedersachsens und die Nominierung für den Ingeborg-Bachmann-Preis, eine der wichtigsten Auszeichnungen der deutschsprachigen Literaturszene überhaupt.
Jetzt ist ihr Debütroman Betrunkene Bäume bei Ullstein erschienen, ihr zweiter Roman bereits angekündigt im gleichen Verlag für den Herbst. Interviews, Lesungen, Hörbuchproduktion – man könnte befürchten, die Wahl-Osnabrückerin wird vom plötzlichen Erfolg überrollt. Doch Ada Dorian empfindet den Literaturbetrieb einfach nur aufregend – im positiven Sinn.
Wir haben die Schriftstellerin und langjährige Caféfreundin eingeladen, uns einen Blick hinter die große Bühne der Literatur zu gewähren, über ihre Eindrücke von der Märzmesse in Leipzig zu berichten und von einer Verlagswelt, die jedes Jahr neuerlich totgesagt, dennoch immer wieder den Zauber guter Literatur zu vermitteln weiß.
Werden Bücher heute überhaupt noch geschrieben oder vielmehr gemacht? Wer bestimmt, was Literatur ist und was nicht? Ist der Rummel um die eigene Person willkommene Abwechslung, wichtiger Teil des Marketings oder nur ein hinderlicher Stock im eigentlichen Schreibprozess? Kommenden Donnerstag wissen wir mehr – im Zauber von OS. Kein Kaffeehaus und kein blaues Sofa, aber ein guter Ort für interessante Gespräche auf gemütlicher Couch.